Wir stehen ruhig im Kreis. Der 12. Tag, die 12. halbe Stunde. Ein Drittel etwa der Leute im Kreis sind mir nicht bekannt. Es ist eine Gemeinschaft gewachsen – in diesen 12 Tagen. Das anfängliche, zwar ohne Worte aber spürbar gegenseitige Einverständnis im Thema, ist zu einem stillen Raum des Selbstverständlichen geworden. Sie kommen von Lochau, Sulzberg, Hohenems, Dornbirn, Lustenau, Höchst oder Fußach – sind per Öffis oder Fahrrad (ja, es ist ziemlich kalt unter dem Nebel!) – und stehen ein, für genau jene Veränderung, die sie selber sind! Und das, indem jede/r signalisiert, dass jede/r – wenn der Zwang zum Wandel uns umgibt wie eine Rüstung, die keine/r so Recht will – (S)EINE Entscheidung trifft, vertieft und zu ihr (und sich) steht. – Hier der Link zur Sendung „R(hein)gehört“, die Daniel Furxer gestern mit unseren Interviews gestaltet hat
In Glasgow steigt der Hektikpegel. Die Abschluss-Communiqués wollen formuliert sein. Fernab des 1,5 Grad-Verhängnisses macht der Deal zwischen China und den USA ein bisschen Schlagzeilen. Es kostet einiges an „gutem Glauben“ (auch Hoffnung genannt!), das richtig Ernst zu nehmen. Die am 1. November 2021 von einem Aktionsnetzwerk an die Delegierten in Glasgow gerichtete Petition „STOP EXCLUDING MILITARY POLLUTION FROM CLIMATE AGREEMENTS“ (Hört auf, militärisch bedingte Umweltverschmutzung in den Klimavereinbarungen nicht zu berücksichtigen!). Die Frage, was die Fahne des Internationalen Versöhnungsbundes mit dem Schweigekreis zu tun hat, wird jetzt ein wenig erhellt, oder? – Und das ist bei weitem nicht der einzige „blinde Fleck“, der aus politischen, diplomatischen, lobbymässigen oder anderen schwer einsehbaren und noch weniger nachvollziehbaren Motiven, in den wackeligen Agreements mitgeschleppt werden muss … Ergo: Das Glasgow-Ergebnis wird – einmal mehr und wissenschaftlich gesichert wie schon seit Generationen – einmal mehr klar machen, dass das Schicksal der Welt in der Hand der Menschen liegt, zuerst und zuletzt, von Anfang an bis zum Ende, das manche in Gestalt der „Selbstauslöschung“ (man kann zwischen Klima oder Atom wählen) nahe gekommen sehen …
Wir alle werden gefragt sein, wie nie zu vor und wie jedesmal nach allen bisherigen Klimagipfeln. Das ist das realistisch zu erwartende Ergebnis von Glasgow, wie es jenes von Paris, Kyoto u.a.m. gewesen ist: WIR – ein/e jede/r von uns allen – wird seine/ihre Entscheidungen finden müssen. Weder bestehende noch zu entwickelndeTechnologien können uns die Last der persönlichen Entscheidung zum ÜBERGANG zu einer mit- und umweltfreundlichen Lebensweise abnehmen. Die Wahl ist einfach: „Weniger ist mehr“ und/oder „Small is beautiful“ – nur zwei Wege, die entschieden gegangen werden können. Aber es gibt noch viele andere, die in diese, die Richtung eines „guten Lebens für Alle“ führen … Als radikal freie Wesen sind wir einander ebenso wie der Erde, der Welt, der Schöpfung oder dem gemeinsamen LEBENSRAUM verpflichtet – oder etwa nicht? – Die Ruhe vor dem Sturm … ?!