©wlb (peacestreet)

„IM KRIEG VERLIEREN ALLE …“

Wenn alle vom Krieg reden, wird in der Harder Pfarrkirche St. Sebastian vom Frieden die Rede Sein. Sumaya Farhat-Naser (76) ist keine Unbekannte im Ländle.und wird am Donnerstag, 24. Okt. 2024, um 18.30 Uhr (!!!) Wege und Möglichkeiten zum Frieden im Nahen Osten erkunden. Wer so lange den Friedensweg gegangen ist, weiß auch, dass in der Einsicht, dass „im Krieg alle verlieren“ auch ein schmaler Pfad zum Frieden aufgehen kann. 

Sumaya Ferhat-Naser: Ein Leben für den Frieden (Buchtitel)
©wlb2024

Sumaya Farhat-Naser (76) lebt und arbeitet seit Jahrzehnten für einen gerechten Frieden zwischen Israelis und Palästinensern. Sie tut das ohne Gewalt und in einem unerschütterlichen Vertrauen auf einen gerechten Frieden zwischen Israeli und Palästinsern. „Ich verurteile jede Art von Gewalt, gleich von welcher Seite sie kommt“ sagt sie bestimmt. Mit der Erfahrung von fast sechs Jahrzehnten Versöhnungsarbeit im israelisch besetzten Westjordanland, ihrer Heimat, streitet sie mit aller Kraft für ein gute Leben aller.

Sie gehört seit Jahrzehnten zu jener – gar nicht so kleinen – Gruppe von Menschen in Israel und Palästina, die dem Friedensweg auch mitten in schikanöser Okkupation und ständigen (Klein)Kriegen, Chancen verschaffen und der Verständigung Raum und Stimme schenken. Und das in Wort und Tat und immer der Menschlichkeit den Vorzug geben. Es ist schwer, die Wut zu zähmen, den jahrzehntelangen Zorn zu bändigen und Verständigung, Begegnung, Versöhnung, Respekt zu üben. Das aber sind die steinigen Wege, die zu gehen sind. Sumaya ist entschieden: „Darum bemüht man sich seit mehr als 100 Jahren auf beiden Seiten“ in Israel. Doch jetzt ist Krieg, die Gewalt- und Hassspiralen schleudern ohne Rücksicht das Kriegsgift unter die Menschen. 

Zuerst aber: „Das Töten, die Zerstörung, der Hass und die Angst müssen ein Ende finden.“ Die Waffen müssen zum Schweigen gebracht werden. Damit vielleicht die Einsicht, dass im Krieg alle verlieren, zu einer Art Schneie, einen schmalen Pfad in Richtung eines gerechten Friedens, Menschlichkeit und verantwortlichen Handelns zum Miteinander Raum gewinnt. So erwächst, frei nach Sumaya, aus dem inneren Frieden einer*s jeden Einzelnen und nur so beginnt die Friedensarbeit im Äußeren Fuß zu fassen und kann Gestalt annehmen. Wie das geht? „Erstmal bringe ich ihnen die drei Prinzipien der Gewaltlosigkeit bei: (1) Alle Menschen sind gleich geboren. (2) Wir sind gleich, aber auch verschieden, wir müssen uns gegenseitig respektieren. (2) Ein*e jede*r ist mit einem wunderbaren Kern geboren, ist ein Diamant, den man zum Glänzen bringen muss. So macht man Frieden mit sich selbst, sage ich den Jungen, aber auch ihren Müttern“. 

Sumaya Farhat-Naser
©wlb2024

Auf diese Weise kann vor unseren Augen „Ein Leben für den Frieden“ – der Titel von Sumayas jüngstem, höchst lesenswertem Buch – entstehen. Es zu lesen führt in die Weite und Offenheit, die dem Hoffen, Glauben und Lieben eigen sind. Es ist wahr: Im Krieg verlieren alle, Vieles und Viele auch alles – wahr ist aber auch – und diese Ahnung wohnt auch in uns – dass „Ein Leben für den Frieden“ möglich, sinnvoll und zukunftsträchtig ist … Wieso der Friede – zu dem wir ein Leben lang unterwegs sind – von solch existenzieller Bedeutung ist, hat auch Willy Brandt (1913-1992) erfahren und auf den berühmten Punkt gebracht: „Der Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“ 

Der Vortrag mit anschließendem Gespräch und Austausch ist organisiert von der Pfarre Hard, dem Katholisches Bildungswerk Vorarlberg, Pax Christi und dem Int. Versöhnungsbund. 

Faktbox: 
„Im Krieg verlieren alle“ _ Auf dem Weg zum Frieden! Referentin: Dr. Sumaya Fahrhat-Naser (Bir-Zeit, Westjordanland)

Ort: Pfarrkirche Hard, St. Sebastian
Zeit: Do 24. Oktober 2024, 18.30 Uhr (!!!)

Wenn Sie immer über aktuelle Beiträge auf dieser Seite informiert werden möchten, lassen Sie gerne Ihre E-Mail-Adresse da: