Vielleicht sollten wir um Menschen wie Petrow beten?!
Auch wenn am 22. Jänner der UN-Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) in Kraft tritt, bleibt die Bedrohung der atomaren Selbstausschlöschung der Menschheit gegenwärtig. Keiner der 9 Atomstaaten hat unterschrieben, sie wollen ihre nuklearen Tötungsinstrumente nicht verschrotten.
1983 hatte der Kalte Krieg Hochsaison. Mehr als 400 sowjetische Raketen des Typs SS-20 „Saber“ – Spitzname: „Schrecken Europas“ – waren auf Ziele wie London, Paris, Bonn gerichtet. Jede einzelne Rakete hatte eine Sprengkraft von bis zu einer Megatonne, das ist 50mal mehr als die 1945 verbrecherisch über Nagasaki abgeworfene US-Atombombe „Fat Man“.
Was geschehen wäre, wenn Petrow dem argwöhnischen Parteichef Juri Andropow den Anflug amerikanischer Raketen gemeldet hätte – die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen stand direkt bevor und drei Wochen vorher war eine südkoreanischen Boening 707 (mit 269 Passagieren) über der russischen Insel Sachalin abgeschossen worden –, das kann man sich an zwei Fingern ausrechnen.
Der alles vernichtende atomare Weltkrieg war so nah wie nie zuvor. Heute, nach 38 Jahren Abrüstung, lagern 13.400 Atomwaffen in den Arsenalen der Atommächte, einen Knopfdruck von der Selbstauslösung der Menschheit entfernt. Grund genug – vielleicht (?!) – sofort mit dem Beten beginnen – und mit dem Demonstrieren gegen diesen Wahnsinn auch!