„Manchmal stimmt einfach alles. Eine Ordensfrau auf der Stehleiter, ein großes Transparent auf einer alten Fassade – das perfekte Bild …“ schreibt Walter Hölbling im „Tiroler Sonntag“ (S. 2) vom 4. Februar 2021. „Und dann noch die Botschaft dazu. Ja, es ist notwendig, auf Missstände hinzuweisen. Gut, wenn es dort passiert, wo viele davon Notiz nehmen.“
2200 Pakete helfen in Kara Tepe + Proteste in Innsbruck und Klagenfurt + ‚Bluatschink‘ singt gegen Unrecht + für Menschlichkeit
1
Die „Spitzer-Challenge“ ist abgeschlossen, und die 2.200 Pakete für die 2.200 Kinder in Kara Tepe sind fertig gepackt. Einen besonderen Beitrag dazu haben die Jungbäuer_innen von Leutasch geleistet. Lies diesen Bericht auf der Website von we4moria.
2
Am vergangenen Sonntagmittag (18.04.2021) hat die we4moria-Aktionsgruppe zu einem Plenum auf den Theatervorplatz in Innsbruck geladen, „um das Projekt auf größere Beine bzw. breitere Schultern zu stellen“. 50 Leute sind gekommen, die vielfältigen Aufgaben, die sich daraus ergeben haben, sind auf fünf Arbeitsgruppen verteilt worden. Auch wer am Sonntag nicht dort war, kann sich noch beteiligen. Mehr Infos dazu auf der we4moria-Website.
3
Auch in anderen Städten finden kommendes Wochenende wieder Protestcamps statt, z.B. in Klagenfurt (s. Anhang) und – bereits zum 13. Mal – in Linz. Und natürlich gibt es die unermüdlichen, über ganz Tirol verteilten Initiativen, die Mahnwachen abhalten, auch dazu finden sich Infos bei we4moria.
4
Eine besondere Aktion findet am 01./02. Mai 2021 in Hall i. Tirol statt. Sr. Notburga Maringele hat im Altstadtpark ein Protestcamp organisiert, es wird in Zelten übernachtet, und an der Gestaltung des Samstagabends beteiligen sich „Bluatschink“ aus dem Lechtal.
Eine unendliche Geschichte …
… schreibt die österreichische türkis-schwarze Regierungspolitik gemeinsam mit der EU, auf dem Buckel von tausenden Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten …! BK Sebastian Kurz führt die dabei die Feder und die Österreicher/innen lesen von seiner Unmenschlichkeit in den Augen der „aus-gelagerten“ Mitmenschen …
Die Situation der Menschen auf der Flucht, die im Lager KARA TEPE und auch in Lagern in Bosnien und anderen Orten auf dem Balken, in Kälte und Nässe dahinvegetieren, ist eine Schande für die europäischen Demokratien und für Österreich im Besonderen. Trotz allen Bittens und Betteln angesichts des Leides dort, ist Herr Kurz, der österreichische Bundeskanzler, im Verein mit den türkis-schwarzen Regierungsmehrheiten, nicht willens seine Umfragewerte durch die Aufnahme von ein paar Hundert Frauen, Kindern und Männern in unserem Land, zu gefährden. Die Vorwürfe an Hartherzigkeit und das Kopfschütteln über die Unverrückbarkeit seiner Blockade-Haltung wird zwar stärker – zeitigt allerdings keinerlei Veränderung …
An Bundeskanzler Sebastian Kurz
ist der der Leserbrief von Caritasseelsorger Wilfried M. Blum spricht vielen Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern aus dem Herzen. Die unverständliche Härte des Bundeskanzler ist Fragen von Flucht und Asyl, seine Blockade-Haltung ist demokratisch ebenso unverträglich wie mit Humanität und Menschenwürde. (wb)
An Landeshauptmann Mag. Markus Wallner
gerichtet und in dieselbe Kerbe schlagend, ist auch der Email-Brief von Dr. Michael Striebel (Bregenz) vom 21. Jänner 2021:
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann, Mag. Wallner,
ich wollte Ihnen mitteilen, dass ich bei der vergangenen Bürgermeisterwahl in Bregenz wider besseres Wissen den SPÖ-Kandidaten gewählt habe.
Als einfacher Bürger sah kein anderes Mittel um der herzlosen Flüchtlingspolitik des BK Kurz etwas entgegenzusetzen. Ihren und Herrn Linharts einschlägigen Beteuerungen habe ich keinen Glauben geschenkt, weil denen keine Taten folgten.
Sollten Sie die Genfer Flüchtlingskonvention bzw. die einschlägigen europäischen Regelungen nicht mehr zeitgemäß finden, dann zetteln Sie eine öffentliche Diskussion darüber an, aber verstecken Sie sich nicht weiter hinter Ihrem allzu opportunistischen Parteivorsitzenden. Seine kurzsichtige Politik trifft auch die Ländle-ÖVP.
– Mit freundlichen Grüßen, Michael Striebel
Kurz‘ andauernde Blockadehaltung wird vom Vorarlberger Landtag unterstützt
Zum konkreten, vorarlbergspezifischen Hintergrund der offenen, wie auch der Leserbriefe (es gibt noch viele andere von weltanschaulich verschiedenen Seiten), steht die von vielen Menschen in Vorarlberg kritisierte, ja großteils als unverständlich abgelehnte, Entscheidung des Vorarlberger Landtags, in der Ende Oktober 2020 die Aufnahme von Flüchtlingen – trotz 449 freier Plätze und zahlreicher, einsatzbereiter Helfer/innen – negativ entschieden wurde. Die abschlägige Behandlung wurde wie folgt kommuniziert: „Sollte sich die Haltung von Bundeskanzler Kurz ändern, könnten wir rasch ein Quartier aufstellen.“ (VN, 23.10.2020). Im selben Bericht heißt es auch: „Eine Landkarte zeigt: 449 Plätze in Vorarlberg stünden zur Verfügung.“
Es ist nur schwer erträglich, dass die Mehrheit des Vorarlberger Landtags die kurz’sche Humitätsblockade unterstützt. Die kritische und oft klar gegenteilige Haltung der Kirchen und Religionsgemeinschaften in Österreich wird von Seiten der politischen Eliten – wohl aus Motiven des Machterhalts – einfach übergangen.
Einen der unzähligen offenen Briefe haben wir bereits am 9. April 2020 an das Bundeskanzleramt adressiert. Im Hintergrund stand der erste Lockdown und die von den Österreichern erbrachte Solidarität zur Abwehr der Pandemie hätte auch für ein paar Tausend arme Menschen auf der Flucht gereicht … _<